
Am 17. August 1911 brannte die Kirche in Luckow.
Dazu steht in der Stettiner Abendpost vom 19. August 1911: „Gestern Abend zwischen 9 und 10 Uhr ertönte plötzlich Feueralarm. Es brannte in der Scheune des Bauernhofbesitzers Desombre. Hellauf loderten die Flammen, der Wind bemächtigte sich der aufsprühenden Funken und trug sie weiter auf zwei Nachbarscheunen, sowie zwei Tabakschuppen. Während die Wehr und alle Ortsbewohner eifrig tätig waren, die umliegenden Wohnhäuser zu retten, sprang das Feuer plötzlich vom stürmischen Winde getragen, mit rasender Geschwindigkeit auf die etwa 80 Meter von den brennenden Scheunen entfernte Kirche, deren Holzverkleidung, die schon durch die Hitze gelitten hatte, im Nu Feuer fing und im nächsten Augenblick rankten sich die Flammen an dem stattlichen Kirchturm empor, diesen in eine glühende Fackel verwandelnd.
Prasselnd stürzten die Balken in die Tiefe, die Schieferplatten der Helmbedachung durchschlugen das Dach der Kirche und im nächsten Moment bildete auch das Innere der Kirche ein einziges Feuermeer. Klirrend zersprangen die Fensterscheiben und der Wind fuhr in den hohen Raum, das Feuer immer mehr anfachend.“
Otto Kube, der damalige Lehrer, hat in der Schulchronik geschrieben, dass zuerst in der Scheune von Lehmann, das nah am Kirchhof war, Feuer ausgebrochen ist. In der Scheune wurde Getreide gelagert. Ein sehr heftiger Wind trieb dann die Flammen auf den Turm zu. In diesem Sommer war es sehr trocken, deshalb hatte das Feuer leichtes Spiel.
Lehrer Kube und Kirchendiener Beitz versuchten die Flammen auszutreten, doch ohne Erfolg. Der hölzerne Turm stürzte innerhalb einer halben Stunde in sich zusammen. Lehrer Kube konnte noch einige Gegenstände aus der Kirche retten: die Altarbibel, eine rote Kanzeldecke, zwei Leuchter, zwei alte wertvolle Altardecken und die zwei Gottesdienstbücher.
Erst 15 Jahre vorher war die Kirche von 1734 aufwändig ausgebaut worden und am 20. Februar 1896 eingeweiht.
Die Kirche war lange nicht benutzbar. Die Gottesdienste wurden nun im Schulzimmer abgehalten. Der Tisch des Lehrers diente als Altar und wurde mit der geretteten Altardecke bedeckt. Statt der Orgeln musste das Schulharmonium herhalten. Kirchliche Feiern fanden im Saal des Gastwirtes Röhl statt.
1913/14 wurde das Kirchendach wieder aufgebaut. Die Kirche erhielt einen massiven Turm aus Backsteinmauerwerk mit Ziegeln bedeckt und zwei Glocken, gegossen bei Voß & Sohn in Stettin. Eine große Turmuhr wurde eingebaut. Die Einweihung fand am 5. August 1914 statt.
Die Glocken blieben aber nicht lange in der Kirche. 1917 wurden die Kirchenglocken für die Rüstung beschlagnahmt. Sie wurden dann wieder zurückgesandt, aber die große Glocke dann doch wieder abgeholt. Nur die kleine Kirchenglocke war im März 1918 geblieben.

