
Als die Schmiede von der LPG Tierproduktion nicht mehr benötigt wurde, wurde sie zum Zementschuppen umfunktioniert. Nach der Wende, Anfang der neunziger Jahre, brauchte man auch keinen Zementschuppen mehr. Da hatte die Dorfjugend die Idee, in dem schönen Feldsteinhaus einen Jugendclub zu errichten.
Die Jugendlichen haben mit der Gemeinde, der Bürgermeisterin und dem Voreigentümer, die LEG, über ihr Vorhaben gesprochen. Niemand hatte einen Einwand.
Mit viel Kraft, Energie und Zeitaufwand entkernten die Jugendlichen die Schmiede. Sie kratzten den steinharten Zement mit Spitzhacke und Schaufel ab. Das war sehr mühsam. Sicher war der Zementstaub auch nicht sehr gesund.
Die schönen Feldsteinwände und die gewölbte Decke wurden allmählich wieder sichtbar. Ein schöner Anblick.
Die Jugendlichen machten sich nach Petershagen auf, um die endgültige Bestätigung für den Jugendclub zu bekommen. Doch plötzlich wollte niemand mehr etwas davon wissen. Mit Schullehrermanier wurden die Jugendlichen vorgeführt. Sie wurden zum Beispiel gefragt: „Wisst ihr eigentlich wie teuer so ein Ausbau ist? Was Fenster oder Türen kosten?“
Die Jugendlichen bekamen keine Bestätigung.
ABM-Kräfte bauten schließlich die Schmiede mit Steuergeldern aus.
Nach der Fertigstellung wurden alle, die am Ausbau mitgemacht hatten, zum Grillabend eingeladen. Nur die Jugendlichen nicht.
Wir sind froh, dass es ein Dorfgemeinschaftshaus gibt. Viele Feste wurden schon darin gefeiert. Aber einen Jugendclub braucht das Dorf auch.
