Die Bahn und die Kinder

In den Jahren 1842 und 1843 wurde die Bahnstrecke zwischen Berlin und Stettin gebaut, zunächst eingleisig.

Die Gemeinde Luckow stellte 1841 der privaten Bahngesellschaft 9 Morgen und 75 Ruthen Land gegen Barzahlung dafür zur Verfügung. Das müssten umgerechnet ungefähr 22.800 qm2 sein. Petershagen stellte 15 Morgen und 21 Ruthen Land bereit.

1858 war schließlich auch der Bahnhof in Casekow fertig. Der Verkehr wuchs von Jahr zu Jahr. Alle Dörfer der Umgebung nutzten die Bahn. Bis 1873 wurde ein zweites Gleis gelegt. Im Bahnhofsgebäude wurde auch eine Poststelle eingerichtet.

1899 wurde auch noch eine Kleinbahn, die „Pommersche Landesbahn“, gebaut, damit konnte man direkt von Casekow nach Penkun fahren.

Um 1900 war die Bahn der größte Arbeitgeber in Casekow.

Auch die Schulkinder von Luckow nutzten die Bahn. Am 16. Juli 1913 fuhren die Kinder der Ober- und Mittelstufe ins Kloster Chorin. An dem Ausflug beteiligten sich die Schulen aus Petershagen, Wartin, Casekow, Schönow, Pinnow, Kunow, Kummerow, Blumberg, Woltersdorf, Jamikow und Luckow. Auf dem Bahnsteig versammelten sich 250 Kinder und 50 Erwachsene. Muss ein ziemliches Spektakel gewesen sein.

Die Fahrt nach Chorin dauerte eine Stunde. Die Kinder wanderten zum Kloster. Es gab ein Frühstück, einen Vortrag und einen Spaziergang durch den schönen Laubwald von Chorin. Nach dem Mittagessen Gesang und Spiel. Gegen halb vier ging es mit einem Marschlied wieder zurück. Vom Bahnhof Casekow wurden die Luckower Kinder mit einem geschmückten Wagen abgeholt. – So hat es Lehrer Otto Kube in die Luckower Schulchronik geschrieben.

Historischer Fahrplan von 1847

Ähnliche Beiträge

Sommer 1981

Die Kinderkrippe

Bis 1990 gab es eine Kinderkrippe in Luckow. Von 1956 bis 1990 war die Krippenleiterin „Tante“ Helga. Zehn bis zwölf Kinder zwischen sechs Wochen und drei Jahren hat sie betreut. Allein! Immerhin gab es noch eine Köchin, die hin und wieder beim Füttern der Kleinkinder half. Wochentags von 7 bis

Weiterlesen »

Die Lehmkuhle

Auf dem Weg nach Wartin, hinter der Mühle, ungefähr bei den Büschen war die Lehmkuhle. Einfach ein Ort, an dem es viel Lehm gab. Die Dorfbewohner haben sich dort Lehm für ihre Stallungen und Häuser geholt. Am Samstag, haben die Bauern nur bis 14 Uhr gearbeitet. Danach ist einer von

Weiterlesen »
Eine Frau mit ihren Fahrrad vor einem Haus. In den 50er Jahren.

Wege übers Land

Adelheid Koch erzählt: 1945 sind wir nach Luckow gekommen. Ich war 8 Jahre alt. Wir sind aus Augustwalde geflüchtet, heute Wielgowo, ein Stadtteil von Stettin. Ursprünglich kam meine Familie aus der Pfalz. Die Regierung wollte damals in den 20er Jahren Bauern für die Gebiete um Stettin herum gewinnen. Meine Oma

Weiterlesen »