Von Oktober 2024 bis März 2025 wird unser Dorfsee ausgebaggert, oder renaturiert, wie man sagt, aber nur bis zur Hälfte, denn mehr Geld ist nicht da.
Der See war mal riesig, 3,5 ha steht im Katasteramt. Viele Dorfbewohner haben in ihm schwimmen gelernt. Es gab auch einen Sprungturm und die Fische konnte man mit der Hand fangen, so viele waren es. Zumindest in der Erinnerung. Und die Karpfen riesengroß. So groß ungefähr.
Im Winter, wenn der See zugefroren war, traf sich das ganze Dorf, zum Schlittschuhlaufen und Hockey spielen. Kaffee und Kuchen und vielleicht auch ein paar stärkere Getränke brachte immer jemand mit.
Doch dann verkrautete das Ufer, überall wuchs Schilf. Immer weniger Menschen hatten Hühner und Gänse, die das Ufer freiknabberten. Zum Schluss wuchs selbst in der Mitte ein kleiner Birkenwald, der immer mächtiger wurde. Doch einige Vögel haben sich dort noch sehr wohl gefühlt, dazu gehörte auch ein Kranichpaar, das bei Gefahr höllisch trompetete.
Gestern (6. März 2025) wurde die Seetiefe von zwei Männern im Schlauchboot ausgemessen. 80 cm ist er an der tiefsten Stelle.
Ein Schwimmsee wird der Dorfsee bestimmt nicht mehr, aber die Vögel und Frösche werden zurückkommen und vielleicht treffen wir uns nächsten Winter zum Schlittschuhlaufen.



