
Wie in praktisch allen Dörfern gab es auch in Luckow Kneipen. Wichtige Orte zum Trinken, zum Reden, zum Feiern.
In Luckow gab es die Bierstube von Willy Müller, die Gastwirtschaft Karl Röhl und die Gastwirtschaft von Hermann Meyer.
Zu DDR-Zeiten war die Kneipe zuerst in der ehemaligen Bierstube von Willy Müller. Dort sorgte Uschi für die kühlen Getränke. Aber irgendwann fingen auch Baumanns an, in ihrer Garage eine kleine Gaststätte einzurichten. Später betrieben sie die Kneipe „Zur Mühle“ in einem Flachbau (Baracke) am Dorfausgang Richtung Wartin. In der Baracke waren auch der Kindergarten, das Gemeindebüro und zeitweise die Kinderkrippe. Als Baumanns nach Penkun gingen und dort die Gaststätte „Zum Greif“ eröffneten, übernahm Uschi die Kneipe „Zur Mühle“.
Die Kneipe war ein Treffpunkt für alle, die Kinder spielten hier Dart und die Alten Skat, die Sargträger vertranken hier ihr Trinkgeld. Natürlich gab es Bier, Korn, Kräuterschnaps und Bockwurst mit Brötchen. Es wurde oft gefeiert. Freitag war offiziell Ruhetag, da gab es nur hintenrum Flaschenbier.
Anfang der 2000er Jahre war es vorbei mit der letzten Kneipe in Luckow. Eine lange Weile stand die Baracke leer. 2023 wurde sie abgerissen. Sah noch nie toll aus, aber nun nur noch ein trostloser Anblick. Es gibt wohl nichts traurigeres als eine leerstehende, vergammelte Kneipe.
Spricht man mit alten Luckowern, seufzen sie und sagen: Heute sitzen alle allein vor ihrem Fernseher und ihrem Bier. Früher haben wir viel gemeinsam gemacht und gern zusammen in der Kneipe geklönt.
(aufgeschrieben von Doreen Kuttner)