Im Jahr 1740 kam es zu einem ganz besonderen Zwischenfall zwischen Pastor Johan Christian Graeulich und dem Markgrafen Friedrich Wilhelm von Schwedt. Graeulich war Pastor in Lindow, das damals zur kirchlichen Synode Greifenhagen (heute das polnische Gryfino) gehörte.
Folgende Geschichte davon ist überliefert:
„Einst hatte der Markgraf erfahren, dass der Pastor von der Kanzel herab mächtig auf ihn geschimpft habe, weil der Markgraf ihm nicht die Berufung gegeben, und seine Einführung als Pastor in Lindow verhindert habe. Nun wollte der Markgraf von Schwedt ihm seinen Willen durch eine Tracht Prügel zu verstehen geben. Er fuhr nach Lindow und ließ vor dem Pfarrhaus halten. Er gab seinen Dienern die Anweisung, sich nicht von der Stelle zu rühren, wenn sie es im Hause schreien hörten.
Doch da war der Markgraf hier an den Unrechten gekommen. Der handfeste geistliche Herr verdrosch die Markgräfliche Hoheit so nachträglich und ergiebig, dass dieser laut um Hilfe schrie. So sehr er auch schrie, niemand kam und der Markgraf musste so lange stille halten, bis der Pastor seine Lektion für ausreichend hielt.
Der Pastor, der sich vor der Rache des Markgrafen nicht sicher war, bat um seine Versetzung ins Pommersche und kam darauf nach Hohenreinkendorf.“