Der Bäckerberg

Die Straße vom Bäckerberg runter, noch mit Kopfsteinplaster.
Blick hinunter in das Dorf. Sieht nicht sonderlich steil aus. Wer aber einmal mit dem Fahrrad den Weg hinauf musste, sieht das ganz anders.

Wie der Name schon sagt, gab es eine Bäckerei in Luckow. Die Familie Böhlcke betrieb seit 1856 die Mühle und die Backstube. Bis in die 70er Jahre wurde hier mit dem Mehl aus der Mühle Brot und Kuchen gebacken und verkauft. Viele, die damals Kinder waren, schwärmen noch von den Schnecken und Amerikanern. Auch das Brot schmeckte nie wieder so gut wie damals…

Gutgelaunter Heinz Bölhcke macht eine Sonderschicht.

„Im Sommer 1965 gab es im Bereich Casekow ernsthafte Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung mit Backwaren. Heinz Böhlcke, der damalige Müller- und Bäckermeister, hatte deshalb mit seinem Mitarbeiter Albert Pannenberg so manche Sonderschicht eingelegt. Auch Margarete Böhlcke half an den Sonntagen mit.“ Das wurde am 19. November 1965 lobend in der Zeitung „Neuer Tag“ erwähnt.

Die Straße am Bäckerberg war bis 2014 mit Feldsteinen gepflastert. Bei einigen, die an der Straße wohnten, haben die Gläser in der Vitrine gewackelt, wenn jemand vorbei ratterte. Die Feldsteine waren im Winter ein Problem. Oft waren die Steine vereist und die Pferdegespanne kamen nicht hoch. In den 50er Jahren holte man dann Gustav Preußig. Mit seinem Traktor (Deuz) schleppte er die Pferdegespanne den Weg hinauf. Auch noch später hatten PKWs Und LKWs ihre liebe Not am Bäckerberg. Für die Alten im Dorf stets großes Kino. Ihre Kommentare gingen stets so: „Jetzt hättste schalten müssen. Pass auf, gleich… Man muss schon wissen, wie man da hoch kommt.“ – oder so ähnlich.

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