Gefühlt waren wir im Neubau 40 Kinder, in jedem Alter. Wir haben viel zusammen gespielt. Es gab vor dem Neubau eine Schaukel, da habe ich als Kind Tag und Nacht geschaukelt. Irgendwann haben wir Kinder mal in der Mühle tapeziert. Als es regnete ist die Tapete wieder abgefallen. Aber egal. Wir haben aus Schuttkuhlen alte Möbelteile hingeschleppt. Wir hatten auch ein Michael Hansen Poster aufgehängt (Denn du bist wie ein Sonnentag). Das war alles so ein Wir-Ding. Wir haben uns auch immer mal Ärger eingehandelt, weil wir uns irgendwo einen Hocker „ausgeliehen“ hatten.

Am Kornspeicher haben wir eine Hütte gebaut. Die wurde immer größer, weil wir immer mehr Bretter dran gemacht haben. Das war unsere Welt. Wir waren immer alle zusammen. Den ganzen Sommer haben wir gefühlt am Dorfsee verbracht. Da gab es eine Liegewiese und einen Sprungturm. Da habe ich Schwimmen gelernt. Im Winter waren wir auf dem See Schlittschuhlaufen.

Ich konnte schon ziemlich gut schwimmen. Ich war ja schon in der dritten oder vierten Klasse. Aber ich hatte Schiss vor dem Grund des Sees, deshalb traute ich mich nicht rein. Eckhardt Chomek, einer der großen Bengels hat das mitgekriegt. Da hat er mich geschnappt. Der See war zu dieser Zeit schon sehr flach. Eckhardt Chomek konnte einfach hindurchlaufen. Auf jeden Fall hat mich Eckhardt bis zur Mitte des Sees getragen und plötzlich losgelassen. Da musste ich sehen, wie ich klar kam. Es hat funktioniert. Ab da konnte ich schwimmen.
Schließlich sind wir nach Casekow gezogen. Das war schlimm. Ich wollte hier nicht weg, Luckow war mein Leben.

Erzählt von Beate Tempel, geb. Koch.
Aufgeschrieben von Doreen Kuttner.